29 April 2008

Oje

Da hat man in nicht mehr ganz einem Monat so eine grosse Prüfung (ich finde 45 Minuten mündlich durchaus gross, zumal ich schriftlich die grössere Fresse habe als mündlich).

Jetzt ists aber auch so, dass man auf einmal den unerklärlich starken Drang verspürt, allerlei wichtige Dinge zu erledigen, die schon lange Brach gelegen haben.

Jetzt habe ich…

…ausgeschlafen.

…meinen Kleiderschrank entrümpelt (alles neu zusammengefaltet [in gleicher Breite stapelbar] und nach Farben sortiert [dunkelschwarz, schwarz, schwarz mit Farbe {z. B. dunkelrot oder braun}, dunkelgrau, grau mit Blauschimmer, rot, braun usw.}) sowie hoffnungsloseste Stücke ausgemustert (für den Estrich, was nie getragen wurde oder wird, aber nicht weggeworfen werden soll, für die Kleidersammlung und für den Ghüder [wir sprechen quantitativ von ungefähr zehn Kleidungsstücken weniger im beklagenswert überfüllten Schrank]).

…die Töpfe und Tröge auf dem Balkon von den sterblichen Überresten der letztjährigen Blümchen befreit (bei mir halten auch so genannt mehrjährige Pflänzlein grundsätzlich nur ein einziges Jahr [liegt aber bestimmt in erster Linie am Strassensmog]) und mit neuer Blumen- und Kräutersaat bestückt.

…das Meerschweinchenheim gescheuert.

…eine (klitzekleine) Runde gesekkelt.

…ungefähr sieben verschiedene Antiviren- und ähnliche Programme laufen lassen und sämtliche Festplatten defragmentiert.

…einen Knopf wieder angenäht.

…ein Textlein für den Phlog verfasst. Und dies ist jetzt fertig.

Oje.

Frisch gefragt #5

1. Wissen Sie in der Regel, was Sie hoffen?

4. Wenn eine private Hoffnung sich endlich erfüllt hat: wie lange finden Sie in der Regel, es sei eine richtige Hoffnung gewesen, d. h. dass deren Erfüllung so viel bedeutete, wie Sie jahrzentelang gemeint haben?

6. Wieviele Stunden im Tag oder wieviele Tage im Jahr genügt Ihnen die herabgesetzte Hoffnung: dass es wieder Frühling wird, dass die Kopfschmerzen verschwinden, dass etwas nie an den Tag kommt, dass Gäste aufbrechen usw.?

9. Können Sie ohne Hoffnung denken?

12. Genügen Ihnen die privaten Hoffnungen?
Frisch, Max: Fragebogen. Frankfurt a.M. 1992, S. 29f.

26 April 2008

Pretest

Hier klicken, durchklicken (am besten inkl. lesen und antworten) und sagen, wie lange das gedauert hat, ob alles deutschdeutlich ist, oder ob man sich ob all den vielen Klickerei'n in erster Linie an der Nase herumgeführt vorkommt.

Dank'euch :-D

Das schrecklichste Ungeheuer aller Ungeheuer

Gustave Doré, der Junge, muss ein paar Aufgaben erfüllen, will er seine Seele nicht an den Tod verlieren. Unter anderem muss er dem Sensemann einen Zahn des schrecklichsten Ungeheuer aller Ungeheuer bringen:

«Aus den wirbelnden Wolken kam jetzt ein bedrohliches Geräusch, ein lautes Grunzen und Schnaufen [...] Die Wolken teilten sich wie ein Vorhang, und aus dem schwarzen Spalt dazwischen senkte sich eine Gestalt herab, die jeder Beschreibung spottete. Sie sah zu grotesk aus, um wirklich bösartig zu wirken, und zu hässlich, um komisch zu sein. Es war ein Schwein, grösser als jeder Drache, mit den Vorderklauen einer Echse, den Hinterbeinen einer Ziege, dem Schwanz einer Schlange und den Schwingen eines Adlers. [...]

‹Es geht nicht um ästhetische Massstäbe.› Es liess ein nachdenkliches Grunzen folgen [...] ‹Es geht nicht um Aussehen, sondern um Wirkung. [...] Ich fresse alles, Pflanzen und Fleisch, Sand, Schleim, Stein, Holz, Eisen und Gold, Planeten und Sterne. Ich fresse Wasser und Luft. Ich fresse Licht! Und ich fresse auch dich, mein Sohn – ja, ich bin schon dabei, du merkst es nur nicht, denn du bist noch jung. Eines Tages werde ich mich an mir selbst verschlucken, un dann implodiert das Universum! [...] Ich bin die Zeit!›, quiekte das geflügelte Ungeheuer triumphierend.»


Aus >Wilde Reise durch die Nacht von Walter Moers.

24 April 2008

Gib e Geiss

>Gibegeiss ist eine gelungene Hilfskampagne, finde ich! Für 30 Franken kann man einer äthiopischen Familie «eine Geiss als Starthilfe für ein Leben ohne Hunger» spendieren.

«Ihre Milch macht die Kinder satt.
Ihr Mist verbessert die Ernte.
Ihre Jungen setzen den Kreislauf fort.»

Das ist doch genial, oder?

Foto: Claudia Rauch/pixelio.de

21 April 2008

Erklärung von Bern

Dieser Phlogoff-Titel soll vorläufig sein, weil
a) eine Kamera drauf ist (Phlog kommt ja von photoblog, nicht wahr)
b) ich drauf bin, und sehr wichtig:
c) es so aussieht, als hätte ich sehr Wichtiges zu erzählen :-)

15 April 2008

Dann halt

Dann schau' ich mir halt mehr Werbungen an, wenn die Serien nicht mehr zu haben sind.

Die Werbungen bergen neuerdings ja auch ganz ungewohnte Qualitäten.

14 April 2008

Serien-Schlamassel

Ich bin erschüttert!

Ohne Vorwarnung, einfach so, haben sie mich verlassen!

Die liebenswerte Susan Delfino, die sich als einzige mir bekannte Person noch ungeschickter anzustellen vermag als ich das tu, die robuste Lynette Scavo, die reinliche Bree Hodge, die mir stets als gutes Vorbild voran ging, die berechnende Edie Britt, und die schöne Gabrielle Lang und alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner der Wisteria Lane.


Doch nicht genug!



Ist sie doch erst aus dem Schatten ihrer Kolleginnen und Kollegen getreten, und hat ihr eigenes Schicksal an einem neuen Ort in die eigenen Hände genommen, dennoch ist auch sie frühzeitig aus meinem Montagabend geschieden: die Gynäkologin und Fachärztin für neonatale Chirurgie Addison Montgomery und mit ihr die ihr mir lieb gewonnen neuen Gschpänli, die Chefin Dr. Naomi Bennett, Dr. Pete Wilder, der quere Alternativmediziner, Dr. Cooper Freedman, der kindische Kinderarzt, William «Dell» Parker, das Bubi und Dr. Violet Turner, die psychotische Psychiaterin.

Der Schmerz nimmt kein Ende!

Denn auch die gewinnende Dr. Meredith Grey, ihre Halbschwester Dr. Lexie Grey, die zielstrebige Dr. Cristina Yang und die so liebe aber verkannte Dr. Izzie Stevens mitsamt ihrem Dr. George O'Malley und allen anderen Spitalmenschen mit ihren verzwickten Privatleben und Spitalscharmützel werden sich nächsten Montagabend verabschieden.

Und das, nachdem die Gilmores bereits in Pension gegangen und LOST in die quälend lange Zwischenpause gegangen sind.

Ich bin jetzt ein Montagabendserienwaise. Und das alles nur, weil diese Drehbuchschreiberlinge streiken mussten! Gibt es denn da nicht irgendein Pendant zum Hippokrates-Eid? Ein Eid, dem sich diese Menschen in ihrer verantwortungsvollen Position verpflichtet fühlen…

10 April 2008

Unendliche Geschichte - ein Drama (FSK: 18)

13. Dezember 2007: Gehäuse meines geliebten >Noudis ist im Arsch (Produktionsfehler)

13. Dezember 2007: Asus Garantie Anmeldung via Formular

--> «Ihr Gerät wird am nächsten Arbeitstag abgeholt.»

26. Dezember 2007: Telefonisches Nachfragen

--> «Ich veranlasse die Abholung noch einmal bei der Post.»

4. Januar 2008: Telefonisches Nachfragen zum Zweiten

--> «Die Abholung wird veranlasst, oder soll ich Ihnen Marken zuschicken, damit Sie es selber zur Post bringen können?»

7. Januar 2008: Notebook wird abgeholt

31. Januar 2008: >Nachricht: «Im Moment ist es uns nicht möglich, Ihr Gerät zu reparieren. Ein dafür benötigtes Ersatzteil ist nicht am Lager verfügbar. Das bestellte Ersatzteil erwarten wir am 11.02.08.»

12. Februar 2008: Nachfrage per E-Mail, ob die das Zeug jetzt haben (ja ich bin ungeduldig)

--> «Der Liefertermin in der Reparaturverzögerung ist lediglich eine Annahme von 2 Wochen unsererseits. Wann die Teile allerdings tatsächlich kommen, können wir leider auch nicht sagen.»

15. Februar 2008: Telefonische Vereinbarung: Ich krieg’ das Gerät zurück und schicke es wieder ein, sobald die Firma die Ersatzteile hat

19. Februar 2008: Pöstler bringt kaputtes Notebook zurück

24. März 2008: Telefonische Nachricht: «Ersatzteile sind eingetroffen.»

--> Notebook reist wieder ab

8. April 2008: E-Mail: «Ihr Auftrag wurde in unserem System abgeschlossen. Ihr Gerät wird Ihnen innerhalb der nächsten 2 Arbeitstage durch die Schweizer Post oder unsere Spedition zugestellt.»

Heute: Pöstler hat zwei Mal geklingelt und mir das ersehnte Paket in die Hände gedrückt

--> Das Notebook wurde nicht richtig zusammengebaut, die Tastatur hängt halb aus dem Gehäuse heraus

--> Telefonat: «*ç%"&+(*#/ç*&*#"ç%&#¬¢´@&/?=+(&*»

--> E-Mail: «Geehrter Herr ***, ich möchte mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich heute am Telefon meinen ungebremsten Frust über den Verlauf der Reparatur meines Notebooks an Ihnen ausgelassen habe! Natürlich können Sie selber nichts für die ganzen Umstände, das ist mir bewusst (und ich bin ja selber auch schon in Arbeitssituationen gewesen, wo ich froh drüber gewesen wäre, hätte sich die Kundschaft zusammen genommen). Also nochmals Entschuldigung und vielen Dank für Ihre professionelle Betreuung. Liebe Grüsse, Jessica Allemann.»

14. April 2008: Pöstler wird voraussichtlich das Notebook wieder mitnehmen *gränn*


Fortsetzung folgt *grrrr*

09 April 2008

Titelbild - Bildtitel

Eigentlich wollte ich ja schon lange ein Titelbild machen für diesen Blog hier. Es soll ein schönes, vielleicht sogar buntes Titelbild sein, das den Titel so richtig abrockt. Ein Bildhintergrund mit Symbolen vielleicht - oder einfach einen Ausschnitt eines Bildes, das mir besonders gut gefällt? Wenn man darauf dann aber etwas erkennt, schränkt das auf einmal so ein - und wenns abstrakt ist, dann ists schön und fertig - find ich auch beschränkt.

Mist.

Hat wer die Lösung des Problems, oder einfach einen interessanten Ansatz, den es zu verfolgen lohnt?

08 April 2008

Enthusiasmus am Rande eines Jahrtausends

«Auf einer Ebene ist der Computer nichts anderes als ein Werkzeug. Er hilft uns, Texte zu schreiben, unsere Geschäftsbücher auf dem aktuellsten Stand zu halten und mit anderen zu kommunizieren. Doch darüber hinaus bietet uns der Computer sowohl neue Modelle für die Funktionsweise unseres Bewusstseins als auch ein neues Medium an, auf das wir unsere Vorstellungen und Phantasien projizieren können. Und in jüngster Zeit kam zu dieser Funktion als Werkzeug und Spiegel noch eine andere Dimension hinzu: Wir können durch den Spiegel hindurchgehen. Wir lernen, in virtuellen Welten zu leben. Wir mögen ganz für uns allein virtuelle Ozeane befahren, virtuelle Rätsel lösen und virtuelle Wolkenkratzer entwerfen. Doch wenn wir durch den Spiegel hindurchgehen, treffen wir immer öfter auch andere Menschen.»

(Sherry Turkle, 1998: Leben im Netz. Identität in Zeiten des Internet, Reinbek bei Hamburg, S. 9.)

02 April 2008

Wie teuer sind eigentlich Leichen?

Jungstudis sind herzerweichend motiviert und haben ein, wie sich sehr schnell herausstellt unangebrachtes, doch erfrischendes Elite-Empfinden und ihre Freude an den scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, denen sie sich noch gegenüber sehen (ich habe gestern die Matur geschafft, heute schaff ich den Rest).

So erging es wohl auch den zwei Jus-Studentinnen und dem Jus-Student, welche sich heute lautstark über die hohen Semestergebühren der Uni Fribourg echauffierten.

«Hey, da bezahlst du 600 Franken für das Semester, und wirst noch gezwungen, die drei fetten Bücher von diesem Professorentypen zu kaufen, die auch noch jeweils 100 Franken kosten! Das ist eine Frechheit.»

«Dabei habe ich erst gerade gelesen, dass Jus am günstigsten ist.» (Sie bezog sich auf eine >Pressemitteilung der SDA, aus der hervorging, dass Jus-Studierende verhältnismässig wenig Kosten verursachen, und nicht, dass sie wenig Kosten zu tragen hätten).

«Ja, brauchst eigentlich nur so einen Juristen, der was erzählt und einen Raum, wo die Studis drinsitzen, fertig. Die Mediziner sind eh viel teuerer!»

«Stimmt. Da braucht man noch Leichen und Sachen!»