Seitdem ich heute Morgen ein solch verlockendes Leistungssteigerungsmultivitaminpräparat zu mir genommen habe ist mir speiübel (schreibt man das heute getrennt?). Angefangen hat es mit einem leichten Sodbrennen – bereits das ist eine neue Erfahrung für mich. Von zwischenzeitlichem Brodeln begleitet steigerte sich das Säuseln an der Magenwand in ein ausgewachsenes Unwohlsein. Solange man zu tun hat, kann man dieses äusserst unangenehme Befinden ignorieren und sich – eben – beschäftigen (man habe Nachsicht bezüglich der unausgefeilten Wortwahl, der beschriebene Zustand hält weiter an).
Nun hatte ich aber heute Abend das (Un)Glück, an einer zweistündigen Medienorientierung über ein Musical teilnehmen zu dürfen. Angekommen und eingetreten wurde einem ein Getränk offeriert. «Was darf es sein? Ein Wasser oder Orangensaft?» – «Wasser!», habe ich gedacht, «Orangensaft» gesagt, worauf ich am sauren Saft nippte und sicherheitshalber gleich abgesessen bin (es spritzt dann weniger weit, wenn man im Sitzen kotzt).
Während der qualvollen zwei Stunden (ich meine nicht die Präsentation an sich, die war in Ordnung) wurde mir schmerzlich bewusst, wie viele Leute doch an so einem Musical mitwirken! Kostümverantwortliche, Lichtspezialist, Bühnengestalter, musikalischer Leiter, Regisseurin und Regieassistent, PR-Fachmann und Finanzchef, Förderungsverein Nummer eins und zwei – und Sänger! Und Sängerinnen! Jedes Mal, wenn ich mich bereits auf dem Weg in die frische, kühle Luft wähnte, setzte einer oder eine zum nächsten Musicalgassenhauer ein. Wie habe ich doch an Kraft und Konzentration in die Vermeidung des Gedankens, vor versammelter VIP-Garde, Radio, Fernsehen und Presse loszukotzen, investiert! Spätestens jetzt war der Mehrwert der morgendlichen Leistungssteigerungsmultivitaminbrausetablette zunichte.
Fazit: Hätte ich am Morgen keine Vitaminbombe eingeschmissen, wär’s mir wohl bestens gegangen, Batterien leer hin oder her.
(Mist, das reimt sich jetzt nicht!)
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