28 August 2007

Mein Zuhause - Unsere Schweiz

Helvetiaseidank ist gerade noch rechtzeitig vor den Wahlen eine fiese Machenschaft «der Linken und anderer Parteien» enthüllt worden. Wollen diese Kreise, gemäss gross angelegter SVP-Kampagne, doch den Bundesrat Christoph Blocher aus der Exekutiventruppe werfen. Diese «Verschwörung» wurde bis anhin unter einer mafiösen Schweigepflicht («Omertà», siehe unten) gehalten. Aber das Schlimme dabei ist ja, dass sie dabei zu «Unwahrheiten» und «Unterstellungen» greifen. Tatsächlich müsste sich die Volkspartei denn geschmeichelt fühlen, hat die gegnerisch-verfeindete Seite doch zu den, von der «Partei des Mittelstandes» verfeinerten Methoden des Wahlkampfs gegriffen.

Trotzdem möchte ich hier noch die verheerenden Folgen auflisten, die bei der Abwahl des oben genannten Politikers eintreffen würden:

- EU-Beitritt

- Noch höhere Staatsausgaben

- Weniger Volksrechte

- Mehr Asylmissbrauch

- Mehr Sozialmissbrauch

- Mehr Ausländerkriminalität

Ich hatte ja keine Ahnung, wie mächtig ein einzelner Bundesrat ist! Dann blühen uns nach einer Abwahl Blochers und einer Wiederwahl von, zum Beispiel, Calmy-Rey ganz andere Zeiten.

Omertà: Mit dem Begriff Omertà bezeichnen die Mitglieder der Mafia und ähnlicher krimineller Organisationen die Pflicht zu schweigen. Danach ist es den Mitgliedern der Vereinigung verboten, gegenüber der Polizei oder anderweitig Aussagen über die Aktivitäten der Organisation zu machen. Ein Verstoß gegen die Schweigepflicht wird in der Regel mit dem Tod geahndet. (Wikipedia)

23 August 2007

Eine nicht ganz ernst gemeinte Abrechnung


Lachen


Der Akt des Lachens wird mit Fröhlichkeit verbunden. Geradezu zwiespältig präsentiert er sich jedoch bei genauerem Betrachten.

GLUCKSEND ODER BRÜLLEND, schallend oder hin­ter vorgehaltener Hand, die Hände auf die Schenkel klopfend oder über dem Kopf zu­sammenschlagend, ruckartig ausatmend oder mit bewegungslos aufgerissenem Ge­biss, leise zischend oder inbrünstig schreiend − das Zähneblecken kennt viele For­men. Keiner, der es nicht kennt, liebt und zuweilen unterdrückt. «Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag», wusste schon der schauspielende Komiker Charlie Chaplin.

ALLER HEITERKEIT ZUM TROTZ, das Lachen ist zweifelsohne eine ganz zwie­spältige Sache. Dieser menschliche, überall an­zutreffende Akt, im Übrigen nichts weiter als eine Atmungsbewegung bei wel­cher das Ausatmen in mehreren schnell hinter­­einander folgenden Stössen unter mehr oder weniger starkem Schall aus­ge­führt wird und die mit dem Zusam­men­ziehen der mimischen Gesichtsmuskeln ver­bunden ist (einem Verbreitern der Mund­­spalte sowie dem Heben der Mund­win­kel), dieser Akt des Lachens birgt je­weils zwei Seiten. Ist das Gelächter in der Ge­meinschaft oftmals viel ausgedehnter und intensiver, erlebt sich das Lächeln beim Alleinsein, sollte es in der Einsamkeit dazu kommen, viel purer, in kurzem, kon­zentriertem Masse. Dann ist es eine Über­rum­pelung des Istzustandes, ein Streif­schlag des Humors, ein Aufbäumen der trotzigen Freude im Weltenernst − mö­glicher­weise nur ein plötzliches Aus­schnau­fen durch die Nase. Ein echtes Lachen verschwindet übrigens nicht in Null­kommanichts. Ist es ein aufrichtiges, herz­liches, dann bildet es sich nur ganz un­merklich bedächtig zurück. Aus dem Lachen wird ein Lächeln, ein Schmunzeln, die Fältchen um die Augen verschwinden ganz zu letzt − und nach einem hohen Quantum an Lachern verschwinden diese dann nicht mehr.

IST DAS LACHEN in der Gesellschaft auf­brausend fröhlich, nimmt es dort ausser­dem eine sehr wichtige Funktion wahr. Als Kultur übergreifend anerkannter Aus­druck von Sympathie hat es eine be­sänf­tigende und konfliktbegrenzende Wir­kung. Drohende soziale Konflikte vermag es, richtig eingesetzt, abzuwehren und lässt die Situation zuweilen in gegenseitiges Ein­ver­ständnis münden. In seiner am­bi­va­len­ten Eigenart weiss das Lachen aber auch zu schaden. Hämisches Auslachen und drohendes Grinsen demütigen die vom Hohn und Spott Angegriffenen zu tiefst. Die verletzte Ehre hinterlässt Narben, trübt die eigene Freude, lässt einen verbittert zu­rück. Die Wahrscheinlichkeit, selber ein­mal zerstörerischer Widersacher zu wer­den, wächst mit jedem auf sich gerichteten Angriff von Hohngelächter.

SO EINSCHÜCHTERND LACHEN also sein kann, so hinterlistig offenbart es auch die Schüchtern­heit seines Trägers. Nervöses Ge­kicher entspringt nicht der Freude oder der Heiterkeit. Vielmehr soll es Panik und Stress verbergen. Erfolglos. Das zwang­hafte, lähmende Lachen, das dem Lei­denden den zu erwartenden Schmerz ge­rade­­zu ins grinsend verzerrte Gesicht zeichnet, lässt den Angsterfüllten um­so ver­­wundbarer erscheinen. Auch bietet ein über­­fordertes, kapitulierendes Lachen keine Lösung des Problems, vielmehr bedeutet es geradezu einen Sieg des Körpers über die Macht des sonst do­mi­nieren­den Verstandes.

OB ALLEN FACETTEN DES LACHENS, es er­­scheint doch lächerlich, die ver­werf­lichen, schlechten Seiten dieses mensch­lichen Aktes mit seinen makel­los­en, feinen Teilen auf eine Waage zu legen und zu erwarten, diese würde waagrecht bleiben.

21 August 2007

Theater im Stade de Suisse

YB-Thun an einem sonnigen Sonntagnachmittag: ein Theater sondergleichen

1. Akt:
Die Schiedsrichterin des heutigen Spiels, Nicole Petignat, rennt aufs Feld und wird von einigen zehntausend Fussballfans kräftig ausgebuht [angeblich sei sie schon des öfteren als YB-feindlich aufgefallen]. Ein Jüngling schreit sich die schlimmste Beleidigung, die ihm gerade so in den Sinn kommt von der Seele:
- Du Emanze!

2. Akt:
- Ich zahl' dir eine Runde, was nimmst'?
- Eine Pepsi.
[Die drehenden Werbebanden am Feld leuchten gerade in sattem Blau und Rot, der weisse Schriftzug sorgt offenbar für die optimale Bedürfnisgenerierung]
- Spinnsch? Ich bezahle nur alkoholische Getränke!

3. Akt:
Den Akt hab' ich glatt vergessen oder verpennt (nehme das nächste Mal Griffel und Papier mit)

Die Bilder sind vom Match Luzern-YB vom 29.7.07 (Lagerausflug), unentschieden

19 August 2007

Gästesektor - Sushilas Weg mit dem Velo

Im "Gästesektor" werden künftig treue Leserinnen und Leser des Phlogs ihre Gastbeiträge präsentieren (vor allem in uninspirierten Zeiten wie diesen): Also Web 2.1. Den Beginn macht Korrespondentin Sushila, die von ihrer Veloreise von Winterthur nach Langenthal berichtet.

Velowanderweg 5

Mittellandroute

Winterthur ZH – Langenthal BE

141 Kilometer

25 Kg Gepäck

2 Tage

1 Fahrrad

1 Jugendherberge in Brugg10 cm Sand

5 Umdrehungen an Ort

3 Mal absteigen und stossen

30 Minuten stehen wegen Schmerzen am Füdli

1 Baum

Viele Wegweiser

Viele Wege

Viele Hochs und Tiefs (in jeglicher Hinsicht)

Viel Wasser!!!

Nach 10 Stunden reiner Fahrzeit und einigen Pausen dazwischen, mit Arm-, Rücken-, Füdli- und Knieschmerzen und einem total dreckigen Fahrrad und Rucksack, einem Loch in der Hose und einem nassen T-Shirt gut in Langenthal angekommen! :-)

Text und Bilder: Sushila Arnold

17 August 2007

Zum Glück ist das endlich geklärt!

"Lewis O. Mink hat in seinem Buch 'Historical Understanding' argumentiert, dass fiktionale Charaktere aus verschiedenen Romanen sich nie treffen können (Mink 1987)."

Gabriel Motzikin, Das Ende der Meistererzählungen, in: Joachim Eibach, Günther Lottes (Hg.), Geschichtskompass der Geschichtswissenschaft, Göttingen 2002, 371-387, 380.

16 August 2007

Feel-Good-Song #1

"Be Bop a Lula" singts in meinen Kopf, wenn die Welt irgendwie in Ordnung ist.

Original von Gene Vincent:


Eine unschlagbar hammröse Version von Micheller Myrtill (so tönts etwa in meinem Hirni ;-)


Welches Lied läuft in welchen Situationen in euren Köpfen auf und ab?

(Feel-Good-Song-Serie wird also fortgesetzt)

Trends taugen nichts

Da wähnte ich mich ernsthaft im Glauben, nach diesen schuhähnlichen Gebilden namens Crocs kann es modemässig nicht mehr schlimmer kommen.

Und dann erzählt eine Trendfachfrau (wo kann man sich zu einer solchen ausbilden lassen?) auf DRS3 ausgerechnet am 30. Todestag von Elvis Presley, Overalls seien gross im Kommen. Müssen wir uns denn wirklich solche Probleme selber schaffen, geht's uns tatsächlich so gut?

12 August 2007

10 August 2007

Die moderne Frau bestimmt mit

Blogfüller zum amüsierten Warten auf die Bilderserie des Sommerlagers...

Reklameseite der Solothurner Zeitung anno 1975: Die aufgeschlossene, moderne Frau bestimmt mit. Als Mittelpunkt der Familie - aber auch als bewusste Konsumentin... immer qualitätsbewusst... immer informiert... immer selbstbewusst... immer um- und weitsichtig. Sie fällen täglich Entscheide: bei jedem Einkauf. Wenn Sie noch mehr für sich und Ihre Familie tun wollen, so werden Sie Mitglied bei Coop - am besten noch heute.

Randnotiz:
Am 7. Februar 1971 nehmen die Stimmbürger das eidgenössische Stimm- und Wahlrecht für Frauen mit 621'109 (66%) Ja zu 323'882 (34%) Nein bei einer Stimmbeteiligung von 58% deutlich an. 15½ Kantone stimmen zu, 6½ Kantone der Zentral- und Ostschweiz (UR, SZ, OW, GL, SG, TG, AR und AI) lehnen mit teilweise immer noch massiven Nein-Mehrheiten ab
(http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/chronologie-frauenstimmrecht-schweiz.html).