Eine vertrocknete doch aufgetakelte Frau aus Basel sitzt mit ihrer ebenfalls in die Jahre gekommenen und wohlbeleibten Freundin im Zug und erzählt von ihrem Sohn.
«Der hatte diesen Sommer ja eine Freundin, hat sich dann aber von ihr getrennt. Ich glaube eine Woche später hatte der schon wieder eine. Und jetzt ist das eine Thailänderin!» In hemmungslos verächtlicher Manier presst sie Luft zwischen ihren verschrumpelten Lippen durch und zetert: «Er kennt unseren Standpunkt. Aber da kann man nichts machen, er ist ja auch schon 32.» – «Schon 32?», die beleibte Freundin nickt anerkennend.
Nach einer kurzen Pause – war es eine peinliche Pause? – fährt die um ihren Sohn besorgte Mutter fort: «Aber sie spricht eigentlich noch ganz gut deutsch. Ist wohl schon länger hier in der Schweiz. Und hat eine Aufenthaltsbewilligung. Sie ist wohl keine solche, die sich irgend so einen Schweizer angeln will. Und sie arbeitet da im Läckerlihuus – das ist ja schon mal gut.»
Eine weitere Pause später gibt es offenbar nur noch etwas anzufügen: «Ich sage dir, diese Männer, die sich heutzutage so eine Frau nehmen, haben einfach Probleme mit den emanzipierten westlichen Frauen.»
2 Kommentare:
Hoi Guggi! Köstlich, dini Stories!! ad Anna Blume erinneri mi auno.. Gruss vo witwäg..
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