31 Januar 2009

Tageszitat: Unwohlformuliert zum 2.




«Und wir Journalistinnen und Journalisten sind ja eigentlich professionelle Dilettanten»


sagte Hannes Britschgi 2001 als damaliger Chefredaktor der Facts in einem Interview, das in einem Online-Selbstlernmodul zum Thema Journalismusforschung auftaucht.



30 Januar 2009

Antiphlogistisch

Es gibt da dieses >pharmawiki.ch. In einer (wohlverdienten!) Lernpause bin ich da mal kurz drauf herumgesurft und habe mir die Beschreibungen einiger meiner mir liebgewonnenen Medis zu Gemüte geführt.

Die Inhaltsstoffe der Medikamente haben oft sehr wohlklingende Namen, die sich besonders gut auf der Zunge anfühlen (z. B. >Salbutamolum und Propellentium zwei meiner frühen Lieblingswörter).

Nun bin ich doch auf einen Ausdruck gestossen, der mir weniger zart auf der Zunge zergeht, aber in meinem täglich zwei Mal ein Mal nehmen-Medi und in meinem zwischendurch-Medi drin ist: Es ist die Wirkung >antiphlogistisch!

Wohl liegt es daran, dass die phlog-Beiträge hier eher sporadisch-akut als chronisch-regelmässig geschehen. Darüber täuscht auch die euphorisierende Wirkung meiner täglichen Glucocorticoid-Portion nicht hinweg.

Ein Salbutamol ausm wikimedia.

24 Januar 2009

Prüfungsvorbereitung ist Hochleistungssport

Hier mein persönliches Rezept (hoffentlich) zum Erfolg

Wie im Hochleistungssport gilt auch hier: Ohne Doping geht natürlich nichts, schliesslich sollen körperliche und geistige Grenzen während einer längeren Zeit und kontinuierlich übertroffen werden. Hier ein paar Mittelchen, die diesen Prozess unterstützen helfen:

  • Tonoglutal in allmählich zu steigerndern Dosierung für die Leistungskraft des Prozessors
  • Echinaforce für den vernachlässigten Körper unterhalb des Gehirns
  • Actilife All In One Multivitamin gleich nachgeschoben
  • >Gelsemium sempervirens gegen die Prüfungsangst
  • >Omega-3-Fettsäuren zum Beispiel aus dem Fisch gegen Kurzzeitdemenz und andere neurologische Fehlfunktionen
  • >Radikalfänger aus dem Spinat für die Hirnfitness und gegen Hirngespinste
  • Avocado für Stimmungsaufhellung und gegen Rückenschmerzen vom ständigen Herumsitzen
  • Wasser, um das Gelernte im ganzen Körper zu verteilen
  • viel Schlaf, um es schliesslich geordnet abzulegen.

Natürlich soll nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele gesorgt sein, dies ist schliesslich eine ganzheitliche Methode des Erfolgstrebens:

  • Soziale Kontakte reduzieren: Für das seelische Gleichgewicht empfiehlt es sich, allzu inensive und/oder komplizierte zwischenmenschliche Interaktionen zu meiden (am einfachsten ist es, jeglichem sozialen Kontakt auszuweichen, so dass zwischen einfach und kompliziert erst gar nicht unterschieden werden muss, was nur unnötig Leistungskapazität für prüfungsrelevante Überlegungen abzwacken täte).
  • Tägliches Seifenoperritual: An die Stelle der zeit- und nervenaufreibenden sozialen Kontakte könnte (insbesondere während der Hochphase der Prüfungsvorbereitungszeit) eine seichte Seifenoper, die täglich am späteren Nachmittag ausgestrahlt wird, und die einem parasoziale Interaktion, simulierte Teilhabe am menschlien Umgang und gleichzeitig unkomplizierte Entspannung der Gehirnstränge ermöglicht, konsumiert werden. Dort empfiehlt es sich, auf eine möglichst schlechte Qualität der Sendung sowie auf ein kleines Involvement zu achten, so dass der Ausstieg aus dem täglichen Seifenoperritual ohne grössere Entzugserscheinungen möglich wird (ein Beispiel für eine geeignete Sendung wäre zum Beispiel >diese).
Bei akribischem Befolgen dieser Punkte, steht einer erfolgreichen Prüfungssession nichts mehr im Wege. Viel Spass!

22 Januar 2009

Tagestitat: unwohlformuliert




«Sicher ist kommerzielle Kunst stets in Gefahr, als Hure zu enden, aber ebenso sicher ist nichtkommerzielle Kunst in Gefahr, als alte Jungfer zu enden.»



Erwin Panofsky (1936/1973): Ikonographie und Ikonologie.


21 Januar 2009

Verschrumpelte Asthmabeere

Mein Chinese kann kaum Deutsch. Trotzdem gebe ich jeweils ausführlich Auskunft, wenn er mir Fragen stellt zu meinem Leben, meinem Stuhlgang und meinen Hobbies.

Und doch habe ich das Gefühl, er kennt mich besser, als es seine Sprachkenntnisse eigentlich zuliessen. Vielleicht weil er mit seinen Nadeln in meinem Körper herumstochert, und die ihm nachher erzählen, was sie da drin gesehen haben.


Jedenfalls stelle ich mir jedes Mal, wenn der Nadelflüsterer die silbernen Spitzen unter meine Haut schiebt und dran dreht, er ramme diese direkt in mein Allergie-Multipaket. Dann zerplatzt die pralle Asthmatraube und verwandelt sich mit jedem Stich und erstaunlich schnell in eine schrumplige, schwarze und dörre Asthmaweinbeere.

Einmal wird sie so klein und verdorrt sein, dass sie sich mit einem letzten Keuchen gäbig abhusten lässt.

So geht Traditionelle Chinesische Medizin.

Bild: Wikimedia.

13 Januar 2009

Tageszitat: wohlformuliert zum 2.



«Ohne Standardisierung, ohne Stereotypen, ohne Routineurteile, ohne eine ziemlich rücksichtslose Vernachlässigung der Feinheiten stürbe der Redakteur bald an Aufregung.»


(Walter Lippmann, Public Opinion. New York 1922, zit. nach. der deutschen Ausgabe: Die öffentliche Meinung. München 1964, S. 240.)



08 Januar 2009

Pimmel-Antenne?

Heute habe ich zufälligerweise rund zehn Minuten Radio gehört. Sowas sollte ja eigentlich nicht passieren, wie das Gehörte auch sofort bestätigte: DRS3 veranstaltete einen Geschlechterkampf. Ziel des ganzen war es, zu eruieren, ob Frauen oder Männer den besseren Musikgeschmack haben.

Und ich regte mich auf, und ich rege mich immer noch auf. Wie kommt man bloss auf die abstruse Idee, dass Musikvorlieben geschlechterspezifisch verschieden sind? Gibts ein Gen im Geschlechtschromosom, das je nach X mit zwei Beinchen oder X mit nur einem Beinchen bestimmt, bei welcher Art von Musik Glückshormone ausgeschüttet werden? Ist im Pimmel eine Sonderantenne für männliche Musik eingebaut? Oder haben vielleicht Frauen wegen Östrogenvorkommen Vorlieben für testosteronreiche Musik?

Nein.

Und nochmals nein, für musikalische Geschlechterkämpfe sollten meine Billag-Abgaben nicht verschwendet werden!

>Hier können die geschlechtergertrennten Wunschlisten angeschaut werden - die Billagsteuern wären in einen Grammatik- und Orthografie-Kurs für die VerfasserInnen der Seite übrigens besser investiert als in die kreativen DRS3-Köpfe.

01 Januar 2009

68,68% mehr PhlogianerInnenbesuch

Liebe PhlogianerInnen

Ein Blick in die Phlog-Statistik zeigt:
  • 19'757 Mal phlogtet ihr vorbei (54 Leudde/Tag + 68,68 %)
  • ihr seid am regelmässigsten gekommen aus der Schweiz, Deutschland, USA, Italien, Österreich, Frankreich, Brasilien, Spanien, UK, Indien (in dieser Reihenfolge)
  • und bliebet 1:31 Minuten hier (+ 4.76 %)
  • sahet 178 Einträge (kein halber/Tag)
  • und seid 1.11 % seltener abgesprungen
  • die USA-Leserschaft war übrigens mit Abstand die ausdauerndste (Hallo Diiin [Nachtr.:] und Sheena natürlich :-), am ungeduldigsten die SpanierInnen (no es en espagnol, este blog), die vereinigten KönigreichlerInnen lasen dafür auf einmal gleich mehrere Seiten des Phlogs (auf der Suche nach Inhalt?)
  • die Hälfte aller BesucherInnen kamen niemals wieder hierher
  • ein Fünftel aber praktisch täglich
  • ein Fünftel fand den Weg über eine Suchmaschnie, die beliebtesten Suchwörter dazu waren: jessica allemann, >guggiföhn, >glungge, phlogoff, >giftige spinnen und >totenmügerli (irgendwie makaber)
Und weil mir diese wunderschönen Zahlen (68,68, 1:31, und 1.11) so gut gefallen, spendier ich allen treuen PhlogianerInnen einen virtuellen Schnaps!

HERZLICHEN DANK FÜRS MITLESEN!
Mal schauen, ob ich ein weiteres Jahr durchbringe.

Die >formulierten Ziele fürs alte und gammlige 2008 sind ein bisschen erfüllt worden - fürs 2009 gibts weder Vorsätze noch Ziele, solche Fluchtpunktmarkierungen lenken nur von dem ab, was einem direkt vor den Füssen liegt.