20 August 2008

Träumen macht blöd

Alle paar Jahre träume ich denselben Traum: vom Elefanten und der Giraffe, die bei mir auf dem Balkon wohnen, und dem Leopard, den ich aber nur selten zu Gesicht bekomme, was mir auch recht ist, denn jedes Mal, wenn er angeschlichen kommt, beschleicht mich die gefasste Vorahnung, er wolle mich auffressen. Mit dem Leopard habe ich bislang nicht viel am Hut gehabt, dafür kann ich mich aber mit dem Elefanten und der Giraffe unterhalten. Die bewegen dazu ihre Mäuler nicht, ich höre sie im Kopf, das läuft das in Träumen eben so.

Natürlich bedauere ich jedes Mal zutiefst, den beiden Grossen keinen angemesseneren Ort als meinen kleinen Balkon zur Verfügung stellen zu können, aber ihnen macht dies angeblich nichts aus, sie fühlten sich dort pudelwohl, sofern sie sich zwischendurch mal in der Wohnung die Beide vertreten dürfen. Diese Eröffnung (ich: Sorry, kein Platz, sie: kein Problem, alles Bingo) ist inzwischen bereits ein Ritual unter uns dreien (der Leopard schert sich auch hier überhaupt nicht drum).

Dieser Traum ist bislang ein sehr angenehmer und gern geträumter Traum gewesen. In dieser Nacht ist jedoch alles aus den Fugen geraten! Nach dem vertrauten Begrüssungsritual zwischen mir, dem Elefanten und der Giraffe kamen die realen Tiere mit ins Spiel: Audrey und Bilbo (die nicht auf dem Balkon residieren). Die Meerschweine hatten plötzlich die irrsinnige Idee, sich wie die Karnickel zu vermehren, und deren Kinder hatten wohl dieselbe Eingebung, und so kam es, dass plötzlich hunderte kleiner und mittlerer Bilbos den bereits begrenzten Platz bevölkerten. Während ich noch überleg’, was ich jetzt mit diesen Tierchen anstellen soll und zum Telefon greife, um meine Mutter anzurufen, sehe ich plötzlich, dass sich einige Katzen über die Bilbos hergemacht haben und viele davon bei lebendigem Leibe aufgefressen haben – es muss einem Festschmaus gleich gekommen sein. Gerade wollte ich die elenden Katzen verjagen, da bin ich aufgewacht.

>Traumdeuter.ch meint dazu:

Elefant

«Als Traumsymbol stellt er die Kraft des Unterbewußtseins dar, das, wird es nicht durch die Ratio kontrolliert, durchaus gefährlich sein kann. Diese Kraft ist jedoch beherrschbar und läßt sich auch sinnvoll einsetzen. Die Stoßzähne und der Rüssel sind eindeutige Symbole für die männliche Sexualität. Für die Deutung des Traums ist es wichtig, wie sich der Elefant verhält. Ein friedlicher, kräftiger und arbeitsamer Elefant bedeutet, daß die Kraft des Unterbewußtseins durch die Ratio mit Erfolg kontrolliert wird - oder zumindest den Wunsch danach. Der Dickhäuter kann auch als mütterliches Wesen gedeutet werden, dessen mächtigen Schutz wir suchen.»

Giraffe

«Das elegante Steppenhuftier mit dem sprichwörtlich langen Hals gilt als Symbol für das Überragende - oder dafür, daß man alles 'gut überblicken' kann und deswegen auch große Vorhaben wenig Risiko bedeuten.»

Leopard

«Dieses Tier hat sowohl im positiven wie auch negativem Sinne die Bedeutung von männlicher Triebkraft und Aggression, steht als Bild für Leidenschaft, Lebenskraft und Gefühle. Ist der Leopard im Traum gefährlich, will dieses Bild den Träumenden vor einer eventuellen Fehleinschätzung seiner Kräfte oder Person, vor Rücksichtslosigkeit und Überheblichkeit warnen. Ist er krank, alt oder gezähmt und träge, so ist dies ein Symbol für den Wunsch des Träumenden nach Selbstbeherrschung.»

Meerschweinchen

«Wer davon träumt, möchte nicht 'wie ein Kind behandelt', verniedlicht, abgewertet und 'nicht für voll genommen' werden. Ein häufiges Traumsymbol, wenn man in einer Familie (oder Gruppe) 'die Kleinste' oder der Jüngste ist und deshalb oft nicht ganz ernst genommen wird. Oder wenn man es haßt, mit unerwünschten Streicheleinheiten belästigt zu werden - von älteren Verwandten oder Vorgesetzten.»
Katzen

«Katzen werden meistens als Symbole für Weisheit, Klugheit und Glück angesehen. Einige glauben auch, daß sie das Geheimnis von Leben, Tod und Wiedergeburt wahren. Wie in der Mythologie werden Katzen in Träumen mit Fruchtbarkeit und der Aussicht auf einen Neubeginn assoziiert. Die Bedeutung von Katzenträumen kann je nach der Beziehung des Träumenden zu ihnen variieren.Fürchtet der Träumende Katzen, kann eine Katze im Traum Ängste vor bestimmten Aspekten der Persönlichkeit symbolisieren.Im Allgemeinen ist die Katze ein sehr selbständiges, unabhängiges Tier, das zwar die Freundschaft des Menschen sucht, sich ihm aber nicht unterwirft. Im Traum kann sie daher auf Individualität aber auch Egozentrik hinweisen. Sie ist aber auch ein sehr sensibles Tier und steht deshalb auch für die Gefühlsseite des Träumenden. Ihre Verspieltheit kann sich auf die Sexualität des Träumenden beziehen, die aber weniger leidenschaftlich zu verstehen ist, mehr den Wunsch nach Zärtlichkeit versinnbildlicht und symbolisiert, daß er sich sexuell noch auf der animalischen, spielerischen Stufe befindet. Allgemein kann das Tier auch vor Hinterlist und Falschheit warnen oder auffordern, mehr der Intuition zu vertrauen. Sie umreißt auch das katzenhaft Ungebundene, das zwar mit Samtpfötchen das Ziel - meist sexueller - Wünsche zu erreichen sucht, aber dann mit scharfen Krallen zupackt und nicht mehr losläßt. Übersetzt auch die 'wilde' Katze im Wesen einer Frau, das Triebhafte, das im Wachbewußtsein oft scheu überdeckt und nur im Traum in Gestalt dieses Tieres offenbart wird. In Frauenträumen steht dieses Traumbild auch für charakterliche Eigenschaften wie ausgeprägte Individualität, Egozentrik und ein unstetes Wesen.»


Tja dann ist jetzt ja alles klar!

Fotos: Elefant: wikipedia; Giraffe: Dmitri Markine, wikipedia; Leopard: Hans Stenstrom, www.big-cats.de; Meeries: Audrey und Bilbo; Katze: Tilo Hauke, wikipedia.

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