13 März 2008

Wenn der Mann zum Tier wird

Leudde, endlich ist klar, wozu es Männer gibt – ein Grund hat Lauterbach zumindest jetzt entdeckt. Ich hoffe, diese wahnsinnig fortschrittliche Aussage wird ihm genügend Publizität bescheren, so dass er bald wieder eine ordentliche Fernsehfilmrolle abkriegt.

«Wenn man meiner Familie etwas antun würde, könnte ich mir vorstellen, denjenigen umzubringen», zitierte die Zeitschrift «Revue» den 54-jährigen Schauspieler Heiner Lauterbach. Dies täte er zwar mit dem Wissen, etwas falsch gemacht zu haben, aber «aus Liebe darf man fast alles tun», meinte er. Die Motivation sei entscheidend. Deswegen sei ein Mord aus Geldgier kaltblütig, aus Leidenschaft aber etwas anderes. «Weil es ein edles Motiv ist.»

Generell sollte sich nach Ansicht Lauterbachs kein Mensch das Recht herausnehmen, einen Menschen zu töten. Wenn jemand seine Familie verletzen würde, «wird wahrscheinlich jeder Mann zum Tier», sagte der Schauspieler. Dies sei auch richtig, denn ein Mann müsse seine Familie beschützen: «Das ist einer der Gründe, warum es Männer gibt.» (AP)

11 Kommentare:

mad hat gesagt…

Nur weil jemand mehr oder weniger gut schauspielern kann, muss er noch lange kein kluger Kopf sein. Das ist leider ein merkwürdiger Fehlschluss unserer Gesellschaft.

Genauso mit Fussballspielern. Hey, die müssen gut Fussball spielen können, sonst gar nix. Aber wir müssen ja auch Kicker und Schauspieler zu moralischen Instanzen aufwerten...

Unknown hat gesagt…

gut ich mein ich weiss auch erst seit kurzem, warum es bei den meisten tieren und pflanzen gerade nur 2 geschlechter gibt und nicht mehr (die erklärung ist jedoch sehr einleuchtend). das find ich jetzt nicht so schlimm, wenn es jemand nicht weiss.

allerdings ist es sicher etwas komisch zu sagen "Dies sei auch richtig, denn ein Mann müsse seine Familie beschützen: «Das ist einer der Gründe, warum es Männer gibt.»"

ich meine die gründe warum es männer gibt, wie gesagt sind trivial. (bzw. eigentlich müsste es heissen die gründe warum es zwei geschlechter gibt.)

schwieriger zu beantworten ist die frage, warum sind männer gerade genau so. bzw. frauen gerade genau so.

während ich so denke, fällt mir auf, dass eigentlich gar nicht klar ist, was der mir unbekannte herr Lauterbach mit "Männer" genau meint. ich meine meint er jetzt mit "Männer" menschliche männer also so wie sie sind und aussehen, oder generell, das männliche geschlecht. gut eigentlich denke ich er meint eher das erste. und da andererseits muss ich ihm insofern recht geben, als das was er sagt vor langer zeit mal sicher gestimmt hat.
allerdings wenn die familie schon tod ist, dann ist es etwas schwer sie noch zu beschützen und so ist eigentlich diese "zum tier werd reaktion" irgendwie in dem von herrn Lauterbach genannten zusammenhang komplett fehl am platz.

kurz gesagt, sehr sehr schlampig formuliert von herrn Lauterbach. oder alt vielleicht auch von dem der artikel in der "Revue" geschrieben hat, das kann man ja nie so richtig wissen.

und noch zu den sätzen:

"«aus Liebe darf man fast alles tun»"
"sei ein Mord aus Geldgier kaltblütig"

möcht ich sagen, dass ich immer irgendwie den verdacht habe dass die leute, die solche sachen sagen, wirklich glauben, dass so etwas irgendwie allgemeingültig ist und das beunruhigt mich etwas.

hjoyi

Anonym hat gesagt…

...ich tarzan, du jane!

Esther hat gesagt…

..ist es dann, wenn ein Mann seine Frau tötet, weil sie ihn verlassen will, auch ein "Mord aus Leidenschaft"?

Anonym hat gesagt…

Armer Herr Lauterbach, hat er es wirklich nötig auf so primitive Art sich bemerkbar zu machen ?
Früher machte er Schlagzeilen mit seinen Alkoholexzessen und dergleichen und jetzt als älterer Vater und Ehemann mit solchen Ungereimtheiten. Aber wir wissen ja dass Schauspieler zu allerlei Finten greifen um wieder in den Gazetten zu erscheinen, oder bekommt er nicht mehr so viele Rollen offeriert als zu seiner Haudegenzeit ? Armer Heiner Lauterbach

Jessica hat gesagt…

ich muss euch allen recht geben, irgendwie.

@mad: ja, warum sollen schauspieler, nur weil sie gescheite leute darstellen können, auch etwas in der birne haben?

@simon: der lauterbach hat sich wohl noch nie mit informaler logik auseinandergesetzt... wobei der lauti ja auch nicht gesagt hat, dass seine familie tot sein muss, damit er die täterschaft lyncht, sondern dass ihr "einfach etwas angetan werden muss"... Und: wie sind denn jetzt eigentlich männer gerade so und frauen gerade so (anders)? fänd ich noch spannend, drum (also jetzt nicht biologisch, das hatte ich schon mal begriffen).

@redder: der hat's auf den punkt gebracht :-]

@esther: nein, mord aus verletztem stolz vermengt mit machtverlust (was ich nicht mit leidenschaft gleichsetze).

@grossmutter: ich glaube eben auch, dass der arme schauspieler sich mal wieder zeigen wollte, in der presse.

Unknown hat gesagt…

ah nicht tot, gut trotzdem, wenn er nachher im gefängnis sitzt, dann nützt das seiner familie auch nichts. dann kann er ja seine familie zukünftig nicht mehr beschützen.

"Und: wie sind denn jetzt eigentlich männer gerade so und frauen gerade so (anders)? fänd ich noch spannend, drum (also jetzt nicht biologisch, das hatte ich schon mal begriffen)."

wie meinst du nicht biologisch? wir sind bioloisch.
gut ok männer gragen oft keine röcke, das wäre jetzt ein nicht biologischer unterschied.
ich meinte aber eher so verhalten und körperliche eigenschaften (was ja sicher eng zusammen hängt). das ist dann halt wieder rein biologisch meiner meinung nach.

was für unterschide meinst du denn, also mich dünkte es extrem offensichtlich.
aber wie gesagt, für mich sind diese unterschiede eindeutig von unserer evolution her bedingt und daher rein biologisch.

wichtig ist es wie man damit umgeht, das ist die herausforderung, die unterschiede sind da und bleiben wohl auch noch einige zeit bestehen (und ich mag die unterschiede eigentlich ganz gern. gut andererseits, das thema der "homosexualität" wäre dann vom tisch. das könnte man als vorteil betrachten.)

poedpx

Jessica hat gesagt…

Naja, es gibt ja eben diese (deine) biologistische (evolutionistische) sichtweise, und dann gibt es die perspektive der sozialisationstheorien, welche die (offensichtlichen) geschlechtsspezifisch unterschiedlichen verhaltensweisen (ausschliesslich) auf die aneignung dieser muster in und durch die gesellschaft zurückführen. Ich glaube nicht, dass man per se sagen kann, alles ist biologisch (von mir aus sogar genetisch) bzw. kulturell vorgegeben. Echt jetzt, es ist bestimmt ein guter cocktail von beiden zutaten, wobei ich auf eine der beiden zutaten lieber verzichten täte… glaub’s, mindestens solange, wie die diese mit (unterschiedlichen) werten vollbepackt sind.

Unknown hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Unknown hat gesagt…

ah ja klar so habe ich das natürlich nicht gemeint. viele verhaltensmuster sind angelernt natürlich ganz klar und von der gesellschaft abhängig. z.b. dass die meisten leute beim überqueren der strasse aufpassen ist nicht das resultat von natürlicher selektion sondern gelernt klar (nur jetzt als einfaches beispiel).

die unterschiede die ausschliesslich auf die gesellschaft zurückzuführen sind, würde ich jetzt eben als den umgang mit den biologischen unterschieden bezeichnen.
oft sicher blöd gelöst und unlogisch.
aber da ist es doch oft wie beim gläserrücken niemand war es (bewusst) oder der der es war gibt es nicht zu. und so ist dann jeder genauso schuldig wie unschudlig. und das schuld/unschuld spiel bringt einem nirgendwo hin.

rvprr

Jessica hat gesagt…

das stimmt schon, "schuld" lässt sich gewiss nicht und niemandem zuordnen, und das würde, wenn das ginge (was es ja eben nicht tut), auch gar keinen sinn machen.

nur drüber nachsinnieren bringt irgendwie glaub'ich doch was.