24 Februar 2008

Zug des Lebens

«Shtetl, Shtetl, Shtetele
vergiss mich nicht, mein Sthetele.
Ich stieg einst in die Eisenbahn,
um weit wegzufahren.
Shtetl, Shtetl, Shtetele
vergiss den Blick der Menschen nicht.
Denn es hält am Leben mich,
wie wunderbar verrückt sie war’n,
wie wunderbar sie war’n.»
(Lied von Schlomo, dem Narren)

«Mordechai: Freund-schäft-liche Beziehung.
Schmecht: Freundschaftliche Beziehung.
Mordechai: Ich schaff’s nicht. Warum ist es nur so schwer? Obwohl, ... es ist dem Jiddischen sehr ähnlich. Ich verstehe alles.
Schmecht: Das Deutsche ist sehr hart, Mordechai, ... präzise und traurig.
Jiddisch ist eine Parodie des Deutschen. Hat jedoch obendrein Humor. Ich verlange also nur von Ihnen, wenn Sie perfekt Deutsch sprechen wollen, ohne eine Spur von jiddischem Akzent, den Humor wegzulassen. Sonst nichts.
Mordechai: Wissen die Deutschen, dass wir ihre Sprache parodieren?
Vielleicht ist das der Grund für den Krieg?»

«Mordechai: Schlomo, ... wieso bist du der Verrückte?
Schlomo: Durch Zufall. Ich wollte Rabbi werden, aber den gab’s schon. Und weil ein Verrückter fehlte, dachte ich mir: Bevor jemand anders verrückt wird, werde ich verrückt.
Mordechai: Fühlst du dich nicht etwas allein?
Schlomo: Nein, nein ... es gibt ja viele Verrückte.
Mordechai: Nein, ich meine doch eine Frau. Wieso hattest du nie eine Frau, Schlomo? Und Kinder? Eine Familie?
Schlomo: Ich bin doch nicht verrückt. ... Ich hätte zu viel geliebt. ... Ich wäre vor Liebe gestorben. ... Oder verrückt geworden. Nein, nein!»

«Mordechai: Es ist nicht wichtig, ob Gott existiert; die Frage ist vielmehr: Existiert der Mensch?»
Aus dem Film >«Train de vie» (1998)

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