08 April 2008

Enthusiasmus am Rande eines Jahrtausends

«Auf einer Ebene ist der Computer nichts anderes als ein Werkzeug. Er hilft uns, Texte zu schreiben, unsere Geschäftsbücher auf dem aktuellsten Stand zu halten und mit anderen zu kommunizieren. Doch darüber hinaus bietet uns der Computer sowohl neue Modelle für die Funktionsweise unseres Bewusstseins als auch ein neues Medium an, auf das wir unsere Vorstellungen und Phantasien projizieren können. Und in jüngster Zeit kam zu dieser Funktion als Werkzeug und Spiegel noch eine andere Dimension hinzu: Wir können durch den Spiegel hindurchgehen. Wir lernen, in virtuellen Welten zu leben. Wir mögen ganz für uns allein virtuelle Ozeane befahren, virtuelle Rätsel lösen und virtuelle Wolkenkratzer entwerfen. Doch wenn wir durch den Spiegel hindurchgehen, treffen wir immer öfter auch andere Menschen.»

(Sherry Turkle, 1998: Leben im Netz. Identität in Zeiten des Internet, Reinbek bei Hamburg, S. 9.)

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