02 April 2008

Wie teuer sind eigentlich Leichen?

Jungstudis sind herzerweichend motiviert und haben ein, wie sich sehr schnell herausstellt unangebrachtes, doch erfrischendes Elite-Empfinden und ihre Freude an den scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten, denen sie sich noch gegenüber sehen (ich habe gestern die Matur geschafft, heute schaff ich den Rest).

So erging es wohl auch den zwei Jus-Studentinnen und dem Jus-Student, welche sich heute lautstark über die hohen Semestergebühren der Uni Fribourg echauffierten.

«Hey, da bezahlst du 600 Franken für das Semester, und wirst noch gezwungen, die drei fetten Bücher von diesem Professorentypen zu kaufen, die auch noch jeweils 100 Franken kosten! Das ist eine Frechheit.»

«Dabei habe ich erst gerade gelesen, dass Jus am günstigsten ist.» (Sie bezog sich auf eine >Pressemitteilung der SDA, aus der hervorging, dass Jus-Studierende verhältnismässig wenig Kosten verursachen, und nicht, dass sie wenig Kosten zu tragen hätten).

«Ja, brauchst eigentlich nur so einen Juristen, der was erzählt und einen Raum, wo die Studis drinsitzen, fertig. Die Mediziner sind eh viel teuerer!»

«Stimmt. Da braucht man noch Leichen und Sachen!»

4 Kommentare:

Remo hat gesagt…

Laut wikipedia "nur" die Bestattungskosten. Bezieht sich wahrscheinlich auf Deutschland. Aber immerhin schnippeln dann auch 5-10 Studierende (hab' da mal einen Galileo-Beitrag oder so gesehen dazu, da warens etwa so viele) an den Toten 'rum. Und das über Wochen. Also die Toten sind's wohl auch nicht. Vielleicht das Formalin in dem sie baden?

Remo hat gesagt…

Noch 'was.
Erstens: Ich meinte das Formalin könnte an den hohen Kosten Schuld haben. Ich hab' gesehen, dass das aus dem Wortlaut vielleicht nicht ersichtlich ist.

Zweitens: Man studiert hier ja eigentlich schon saumässig günstig. Ich hab' da mal die "Times Higher World University Rankings" von 2007 angeguckt. Erste Schweizer Hochschule ist die ETH auf Platz 42. Platz 43 ist demnach wohl vergleichbar und ist die Monash University in Australien. Dort kostet ein "full time year of study" in einem BSc-Studiengang 18'750 Franken. Demgegenüber stehen 1200.- der ETH. Man hat irgendwie schon ein Glück, oder?

Jessica hat gesagt…

schon verstanden, dänk. pharmazeutis sind dem staat übrigens sauteuer :-D

ja, zum glück kann man sich das studieren hierzulande noch halbwegs leisten, alles andere wäre (und ist) 2-klassengesellschaft par excellence. gibt doch schon genug andere nachteile für mitellose :-) (sag' ich als glückliche stipendienbezügerin, mit 5-stelligen darlehensschulden, sozusagen).

Anonym hat gesagt…

...anwälte haben wir sowieso zuviel. erschiessen wir doch ein paar jus-studis und überlassen wir sie den medizinern. da könnten wir gleich noch ein paar phil1ler nachschieben. das ist doch mal ökonomisch. ach ja, apropos. BWLer könnten wir ja auch noch....